Eine Ausstellung die schon in den ersten Wochen Tausende von Besuchern angezogen hat.“ Das Aktfoto“ scheint in der Gesellschaft einen sehr großen Stellenwert zu besitzen und so wandeln Menschenschlangen am Wochenende an den Zeugnissen des photographischen Zeitalters der Nacktheit vorbei.
Warum erregt die Aktausstellung im Stadtmuseum derartige Aufmerksamkeit? Der nackte menschliche Körper – innerhalb der Gesellschaft verhüllt – wird hier bedingungslos von allen Seiten ob positv oder negativ, abgelichtet. Vertreten ist alles von den Anfängen der Aktphotographie bis zum modernen Playboy und abstrakter Kunst. Nackte Frauen, Pornographie, Erotik? Sicher sind solche Gesichtspunkte ein wesentlicher Grund, warum die Ausstellung so gut besucht wird. Aber auch das gehört zum Aktphoto. Wenn die Hüllen, dann in jeder Hinsicht. Ob man nun reine Asthetik oder sexuelle Lustobjekte sehen möchte ist Ansichtssache und in der Ausstellung wird alles geboten. Künstlerische Freiheiten müssen angenommen werden. Die Ausstellung gliedert sich in verschiedene Abschnitte:
Angefangen mit dem reinen Interesse am menschlichen Körper, und der Entdeckung dessen natürlicher Schönneit, schließen sich Themen der Aktdarstellung seit der Renaissance, Reize um einen Körper, Männerakte, Körperphantasien auf Reize, avantgardistische (Foto)ansichten und glückliche-seidende Haut an.
Unzählige Fotos – fast zu viele und so verlieren etliche ihren Wert, weil ihnen zu wenig Beachtung beigemessen wird. Gleich der Anfang bedarf ungeteilter Aufmerksamkeit. Der Beginn der Aktfotographie und ihre Entwicklung ist ein interessantes Kapitel. Körperphantasien auf Reisen – die nackte Welt der Eingeborenen – ganz natürlich. Die Kunst des Nationalsozialismus ist mit Naturaufnahmen vertreten. Eigentlich sehr schöne Aufnahmen. Hier strahlt der nackte, ästhetisch anmutende Körper einfache Natürlichkeit aus. Ein nach der Ideologie der Nazis wohlgeformter Akt, arisch, kräftig und ohne Macken. Besonders interessant ist der gesamte Bereich des 20. Jhrds./ Gegenständliche Akte, Verfremdungen, Ausschnitte. Der Körper in der Werbung, die Frau als Lustobjekt: Hier gibt es viele brutale und perverse Fotographien, die die guten Bilder etwas in den Hintergrund stellen. Insgesamt ist es eine interessante Ausstellung, die besucht werden sollte. Katha